Alter und Größe der Trüffelbäume
Unsere Mitbewerber verkaufen in der Regel einjährige Bäume, die meist in aus Spanien stammenden 400 ml Falttöpfen angeboten werden. Diese Bäume werden meist in Gewächshäusern kultiviert. Unsere Trüffelbäume hingegen verbringen nur die ersten Wochen ihres Lebens bis zum Keimen im Gewächshaus. Danach stehen sie draußen und sind den Witterungseinflüssen ausgesetzt. Im Alter von einem Jahr werden sie in 3 Liter Töpfe umgetopft. In diesen Töpfen verbringen sie weitere 2 Jahre, Kiefern 3 Jahre, bis wir sie zum Auspflanzen an unsere Kunden ausliefern.
Während der 3-jährigen Wachstumsphase werden schwache Bäume konsequent aussortiert. Das hat zur Folge, dass nur vitale, wüchsige Bäume mit hohem Mykorrhizierungsgrad ausgeliefert werden. Für unsere Kunden hat das den Vorteil, dass in den ersten Jahren die Pflege viel einfacher ist und auch die Notwendigkeit der Bewässerung, wenn überhaupt, deutlich später erforderlich wird. Der Wachstumsvorsprung setzt sich auch bei der Entwicklung der Ernteerfolge fort.
Pflanzsystem
Traditionell werden in Frankreich Trüffelbäume in einem Raster von 4 mal 4 Metern gepflanzt. Auf einen ha kommen so 600 Bäume. Dieses System stammt vom Anbau der Perigordtrüffel, der auch in Frankreich schon deutlich länger betrieben wird als der Anbau von Burgundertrüffeln. Bei Perigordtrüffeln hat sich dieses Anbausystem bewährt, welche jedoch ganz andere Ansprüche als Burgundertrüffel haben. Perigordtrüffel sind sehr wärmeliebend und profitieren davon, wenn die Bäume einzeln stehen und so der Boden unter dem Baum den ganzen Tag von der Sonne beschienen wird. Die produktivsten Standorte von Burgundertrüffeln hingegen sind in der Natur an Stellen zu finden, wo der Boden die meiste Zeit des Tages beschattet wird. 2 bis 3 Stunden Sonne reichen offenbar aus.
Auf Plantagen mit Burgundertrüffeln ist es also sinnvoll, dass sich die Bäume möglichst früh gegenseitig beschatten. Dies ist ein Grund, warum wir die Bäume in Gruppen von jeweils 3 oder 4 Bäumen relativ eng aneinander pflanzen. Bei einem Abstand von etwa 1,5 m voneinander findet schon ab dem 3. Anbaujahr eine nennenswerte gegenseitige Beschattung statt. Der zweite Grund für dieses Pflanzsystem ist die Tatsache, dass sich an einem Trüffelbaum in der Regel ein Geschlecht des Trüffels durchsetzt. Fruchtkörper können jedoch nur dann entstehen, wenn sich im Boden das Mycel von verschiedenen Geschlechtern trifft. Je weiter die Bäume auseinander stehen, desto länger muss man darauf warten.
Bei dem System mit Dreiergruppen werden pro ha etwa 1000 Bäume und bei den Vierergruppen 1200 Bäume gepflanzt. Das macht die Investition pro ha zwar teurer, aber auf der anderen Seite ist die Ernteerwartung mindestens doppelt so hoch wie im „klassischen“ System. Außerdem spart man sich das sogenannte Nachmykorrhizieren, mit dem im „“klassischen“ System versucht wird, Trüffelsporen mit dem jeweils anderen Geschlecht an die Baumwurzeln zu bringen.
Betreuung nach dem Pflanzen
Wir verkaufen nicht nur Trüffelbäume, uns interessiert auch, wie es „unseren“ Bäumen nach dem Auspflanzen geht. Wir besichtigen grundsätzlich jede Trüffelplantage im ersten Jahr nach dem Auspflanzen. So erfahren wir aus erster Hand von eventuellen Problemen, lernen aber auch immer wieder kreative Problemlösungen unserer Kunden kennen. So lernen wir immer wieder dazu und lassen die gewonnenen Erkenntnisse nicht nur in unsere zukünftige Arbeit einfließen, sondern geben sie auch an unsere bestehenden Kunden weiter. Auf Wunsch wird die regelmäßige Betreuung der Plantagen auch über das erste Jahr hinaus fortgeführt.